Allalinabfahrt: Mehr als ein Skirennen
Ab heute sind sie wieder los. Die verrücktesten Wintersportler des Alpenraumes. Und dies beim höchstgelegendsten und wohl längsten Skirennen Europas. Unglaublich, wie sich Skifahrer und Snowboarder von 3‘600 m ü. M. über den Gletscher in die Tiefe stürzen. Ein Rennen der Superlative. Passend für die Freie Ferienrepublik Saas-Fee inmitten all der imposanten Viertausender. Ich bewundere diese Sportler, die sich selbst auf den letzten Metern des Rennens, am Rande des Gletscherdorfes Saas-Fee, kaum etwas anmerken lassen von der Strapaze und dem Brennen ihrer übersäuerten Oberschenkel. Wahre Helden!
Über Tausend dieser verrückten Sportler nehmen dieses Jahr an der legendären Volksabfahrt teil. Und dies im Moment bei schönstem Wetter! Imposant. Bewundernswert.
Natürlich kann man sich fragen, ob so ein Rennen vernünftig sei. Ob man sich solche Strapazen überhaupt antun soll. Ob das nicht zu gefährlich sei.
Alexander Solschenizyn hat allerdings schon darauf hingewiesen, dass etwas Risiko durchaus zum Menschsein gehört. Und stellte die Frage: „Wenn wir immer nur vorsichtig sind, sind wir dann noch Menschen?“
Allerdings, es gibt bei der Allalinabfahrt auch die Möglichkeit, den Verrückten nur zuzuschauen. Diesen Event – wie ich – im Zielgelände zu verfolgen. Sonne, Schnee, Gletscher, Viertausender und Rennfieber entspannt bei einem Glas Wein und bester musikalischer Unterhaltung zu geniessen.
Christoph Gysel