Die ganze Planung über den Haufen geworfen…
Weihnachtszeit – hektische Zeit. Auch ich erlebe es so. Klar, als Pfarrer haben wir in der Zeit Hochsaison. In dieser besonderen Zeit gibt es zusätzliche Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen. Und das ist auch gut so. Aber dann auch noch all die gesellschaftlichen Verpflichtungen. Familiäre Erwartungen. Weihnachtsessen. Und all die schönen kulturellen Veranstaltungen, die ich teilweise auch mitgestalten darf: Sagenabend, Weihnachtsgeschichtenabend, Lesungen, Vorstellung meines neusten Hörbuches etc. Das mache ich gerne. Aber ich muss gerade in der Weihnachtszeit meine Termine gut organisieren. Ideal planen. Und so habe ich, im Anschluss an Radioaufnahmen in Zürich, einen Termin mit einem jungen Pfarrer eingeschoben, den ich coache. Ziel von diesem dringenden Beratungsgespräch waren die Schwerpunkte seiner Arbeit und die persönlichen Ziele für die nächsten zwei Jahre. Noch am Vorabend hat er mir gemailt, wie enorm wichtig dieses Gespräch für ihn sei und hat mir zur Vorbereitung noch weitere Unterlagen zukommen lassen. Kurz vor unserem Termin bekomme ich eine SMS: „Kann nicht kommen. Bin auf der Fahrt ins Krankenhaus. Unser erstes Kind ist unterwegs.“ Der so wichtige Termin war plötzlich völlig unwichtig. Zu Recht. Ich freue mich mit den jungen Eltern der gesunden Tochter.
An Weihnachten ist doch auch ein Kind geboren. Und hat die Planung verschiedenster Menschen durcheinander gebracht. Jesus. Seine Geburt feiern wir doch. Vielleicht darf er auch unsere Weihnachtsurlaubsplanung etwas durcheinander bringen. Uns herunter holen und zu einem Gottesdienst, einem Konzert oder einem Weihnachtsgeschichtenabend einladen. Ich ermutige herzlich dazu, den gut geplanten Weihnachtsurlaub ruhig etwas durcheinander bringen zu lassen und dem spirituellen Moment einfach etwas Raum zu geben. In der Freien Ferienrepublik Saas-Fee finden Sie auch diesbezügliche Möglichkeiten.
Christoph Gysel