Neujahrsgedanken
Jahreswechsel. Ein besonderer Moment. Millionen lauschen fast andächtig um Mitternacht auf die Glockenschläge der Kirchen. Etwas, das das Jahr über undenkbar ist. Aber beim Jahreswechsel ist alles anders. Da wird angestossen, geböllert, das Beste gewünscht. Dazu noch unzählige Vorsätze gefasst. Eigentlich kurios. Was ist denn so besonders am Jahreswechsel? Hat Willy Meurer nicht recht, wenn er nüchtern feststellt: „Neujahr ist das Tor, durch das sich deine Probleme von einem Jahr ins andere schmuggeln.“ Es geht doch einfach weiter. Es gibt keinen Grund, ein solches Aufsehen zu machen. Ausser allenfalls aus kommerziellen Gründen. Allein schon wegen der Unmenge von Champagner, die schliesslich konsumiert werden will. Auch aus den Reden der Politiker ist nicht ersichtlich, dass mit dem Jahreswechsel Entscheidendes ändern würde. Man kann diese nämlich ganz lapidar wie folgt zusammenfassen: „Das Jahr 2015 war nicht einfach und 2016 wird wohl nicht besser.“ Klar mit dem Neujahr treten eine Anzahl neue Gesetze in Kraft. So wird z. B. das Rückwärtsfahren mit dem Auto auf öffentlichen Strassen verboten. Aber das ist auch nicht weltbewegend.
Trotzdem, der Jahreswechsel ist dennoch schön. Kurz innehalten. Einander Gutes wünschen. Ziele setzen. Irgendwie ist es doch gut. Schadet weder uns, noch der Gesellschaft. Im Gegenteil. Allerdings wünschte ich mir, dass dies auch das Jahr über vermehrt geschehen würde, einander nur das Beste wünschen…
In diesem Sinne: Ein gutes Neues Jahr!
Christoph Gysel