Unheimlich wichtig …
Die Schlagzeile hatte es in sich. Die Aufmachung war gross. Und das Bild perfekt. Granit Xhaka, unser Fussballstar, hat seine Leonita geheiratet. Eine schöne Sache. Dagegen habe ich nichts. Höchstens, dass er dies nicht am schönsten Ort der Welt, in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee getan hat. Aber darum geht es ja nicht. Ich freue mich, wenn Menschen heiraten. Als Pfarrer darf ich sogar oft dabei sein an diesem so wichtigen Tag im Leben. Und dass die Medien darüber berichten, wenn ein Promi heiratet, ist ja auch ok. Bloss, die Schlagzeile war nicht die Hochzeit von Xhaka. Sondern dass er dabei keine Socken trug. Darf man das? Die modische Untat war bildlich hervorragend inszeniert. Der Betrachter schaut weder auf die wunderschöne Braut, noch auf den feschen Kerl. Nein, man blickt unfassbar auf die nackten Füsse. Könnte es sein, dass man sich lieber nicht mit Relevantem auseinandersetzen möchte? Zugegeben, das gleiche Nachrichtenportal hat auch noch berichtet, dass sich die G 20 Regierungschefs in Hamburg getroffen haben. Die Millionen von Menschen, welche in diesen Tagen in Afrika verhungern, sind aber kein Thema. Dass der Mann aber im Sommer pro Tag und Fuss ein Schnapsglas voll Fussschweiss absondert und deshalb besser Socken tragen sollte schon.
Was wirklich wichtig sei? Klar, das Freilichttheater „Im Tal der Hoffnung“, das vom 28. Juli bis 27. August 2017 in der neuerstellten Kulturbühne in Saas-Grund aufgeführt wird. Infos und Reservationen unter: www.imtalderhoffnung.ch
Allerdings lohnt es sich, bei allen unterhaltsamen Nebensächlichkeiten im Leben, Wesentliches nicht auszublenden.
Christoph Gysel