„Wir wünschen uns starke Frauen“
Das war die einhellige Meinung der Männer an einem gut besuchten ökumenischen Anlass hier im als patriarchalisch verschrienen Oberwallis. Ich selber war Moderater auch des Männerworkshops. Und überrascht. Klar, das Wallis wurde schon immer geprägt von starken Frauen, auch wenn sie offiziell nichts zu sagen hatten. In der Politik und im Restaurant hatten diese nichts zu suchen. Dass die Frauen hier in früheren Zeiten aber schon die eigentlichen Helden waren, ist wohl jedem klar, der die Geschichte etwas studiert. Während die Männer oft versuchten, auswärts beim Tunnelbau oder ähnlichem ein paar Batzen zu verdienen, managten die Frauen zuhause Familie, Landwirtschaft und Gästebetrieb. Starke Frauen schon damals. Unglaublich, was die geleistet haben. Bösehrliche Zungen behaupten, dass in jener Zeit die Männer im Winter nur zurückkamen, um den mitgebrachten Sold zu versaufen und für den alljährlichen Nachwuchs zu sorgen. Sicher ist auch dies fett übertrieben. Trotzdem, auch das Saastal kannte unglaublich starke Frauen. Klar hat Pfarrer Johann Josef Imseng die Idee des Tourismus ins Saastal gebracht. Umgesetzt haben diese Vision bis heute wohl vor allem die Frauen.
„Wir wünschen uns starke Frauen.“ Diesen Wunsch formulierten am erwähnten Anlass im Jodernheim übrigens spannende und starke Männer. Dass die grossartigen Fähigkeiten unserer starken Walliser Frauen künftig vermehrt Politik, Verwaltungsräte und Gesellschaft mitprägen könnten, wäre einfach gut für alle.
„Die Männer hatten schon immer Angst davor, dass die Frauen ohne sie zurecht kommen könnten.“
Maegaret Meat