Eine spannende Therapie
In diesen Tagen habe ich ein anspruchsvolles Fachbuch gelesen. Ein Handbuch für die klinische Praxis. Titel: Positive Psychotherapie bei Erschöpfungsdepression und Burnout. Ein wissenschaftliches Buch. Nicht einfach zu lesen. Gewisse Sätze musste ich zweimal lesen, damit ich den Inhalt verstand. Einzelne Fremdwörter, die sogar mir nicht bekannt waren, musste ich nachschlagen. Aber ich habe viel gelernt.
Ein einfacher Hinweis ist mir richtig eingefahren. Ein „Dankbarkeitstagebuch“ könnte Burnout-Patienten eine grosse Hilfe sein. Der simple Tipp, jeden Abend drei Dinge aufzuschreiben, welche gut waren an dem Tag, hat mich fasziniert. Laut Studie hilft so ein „Dankbarkeitstagebuch“ Burnout-Patienten messbar. Aber nicht nur ihnen. Das würde jedem Menschen gut tun. Am Ende des Tages überlegen: Was habe ich heute Gutes erlebt? Was hat mich gefreut? An welche Begegnung denke ich gerne zurück? Was war schön oder ist mir gelungen? Das könnte unser Leben verändern. So eine kurze positive Rückbesinnung auf den Tag würde uns zufriedener stimmen. Dankbar machen. Erträglicher für andere. Und uns garantiert besser schlafen lassen…
Im Denken an den grandiosen Skitag in Saas-Fee. An das klärende Gespräch mit dem Freund. An den Steinbock, der mir so nahe kam. Oder die wärmende Sonne. Die Rückbesinnung auf Gutes, wird uns verändern. Zu dankbareren Menschen machen.
„Dankbarkeit macht das Leben erst reich“ hatte Dietrich Bonhoeffer schon festgestellt. Zur gleichen Überzeugung wird sicherlich jeder kommen, der so ein Dankbarkeitstagebuch führen wird. Vielleicht lohnt es sich einen Versuch damit hier im Urlaub zu starten. Die grösste Herausforderung in der einzigartigen Feriendestination Saas-Fee/Saastal wird allerdings sein, nur drei gute Dinge pro Tag zu notieren…
Überrascht hat mich im Zusammenhang mit Dankbarkeit eine Aussage des populären Fussballtrainers Jürgen Klopp. Er meinte nämlich:
„Ich müsste mich eigentlich im Minutentakt bei Gott bedanken!“