Schneeschuhwandern auf der Gletschermoräne
Wir wandern mit Schneeschuhen vom Kreuzboden bis ins Bergrestaurant Hohsaas. Auf der Sonnenseite des Saastals geniessen wir Powder und Hüttenkafi auf der Weissmieshütte.
Unter unseren Füssen knirscht derSchnee, ab und zu dringt ein Lachen von der Skipiste zu uns herüber. Ich bleibe kurz stehen und blinzle in die Sonne. Vor dem stahlblauen Himmel erheben sich frisch verschneite Berggipfel. Das Gelände wird steiler, und ich stelle meine Steighilfe ein, um es bequemer zu haben. Das Ziel ist in Sicht, es ist nicht mehr weit bis zur Weissmieshütte, die Stunde Marschzeit ist schnell vergangen.
Die Schneeschuhtrails im Saastal sind auf der gesamten Route ausgesteckt und gut markiert. Eine Karte gehört zur Sicherheit trotzdem ins Gepäck. Wer in der Sonne starten möchte, fährt mit der Gondel auf den Kreuzboden. Wer gerne ein paar Höhenmeter mehr abspult, startet direkt im Tal.
Zwischenziel Weissmieshütte
Auf der Sonnenterrasse serviert uns Hüttenwart Roberto Älplerrösti und Saaser Suppe zur Stärkung. Die werden wir für den letzten Anstieg brauchen! Den hausgemachten Genepi lassen wir uns aber trotzdem nicht entgehen. Auf der Hütte treffen sich Skifahrer, Schneeschuhlaufende und Sonnenanbeter.
Die Weissmieshütte liegt auf 2726 Metern über Meer und wurde 1894 als Berghotel gebaut – ein kühnes Projekt, damals gab es weder Seilbahn noch Helikopter. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde das Haus später von der Oltener Sektion des Schweizer Alpenclubs übernommen. Seither dient sie als Schutzhütte für Bergsteiger und Wanderer und wurde mehrmals erneuert und erweitert. Die alte Hütte steht noch und erinnert an die einfachen Verhältnisse damals – wie viel bequemer haben wir es heute bei Holunderwasser auf der Sonnenterrasse.
Schneeschuhwandern im Hochgebirge
Den Rucksack spüre ich trotz Lawinenausrüstung fast nicht, Proviant brauche ich heute nicht viel. Mit Blick auf das Laggin- und Fletschhorn steigen wir höher. Der Trail führt über die Gletschermoräne, ab und zu müssen wir den Schnee zwischen Felsen suchen. Der stürmische Wind der letzten Tage hat ihn weggefegt. Unser Guide Enzio zeigt auf das Lagginjoch: Von da oben könne man bis nach Italien sehen. Doch uns reicht heute das Bergrestaurant Hohsaas, von hier hat man immerhin Sicht auf 18 Viertausender! Am Schluss der Strecke können wir den Skifahrern zusehen, wie sie über den Triftgletscher sausen.
Das Bergrestaurant Hohsaas auf 3200 Metern über Meer ist unser Ziel. Die einstige Berghütte ist heute ein modernes Berggasthaus mit Panorama-Fensterscheibe, Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten für Skifahrer und Bergsteiger. Wir setzen uns für den verdienten Gipfelprost auf die Sonnenterrasse im «Hohsaas» und geniessen den Ausblick aufs verschneite Weissmies. Erst mit der letzten Bahn fahren wir runter ins Tal.