Das Erbe der Hannigbahn: Liebe hoch über Saas-Fee
In Saas-Fee, bekannt für seine beeindruckenden Viertausender, hat sich zwischen Christel und Beni eine bedeutungsvolle Beziehung entwickelt. Ihre erste Begegnung in der Hannigbahn hat nicht nur eine persönliche Verbindung eingeleitet, sondern auch ihre Liebe zu diesem besonderen Ort gefestigt. Diese Geschichte, die sowohl ihre Beziehung als auch ihre Bindung zu Saas-Fee hervorhebt, ist eng mit der Kultur und den Traditionen des Ortes verwoben.
Es war der Abend des 28. März 1995, ein Dienstag, als Beni beschloss, an einem der legendären Hannig-Abende teilzunehmen, organisiert von Paul Bumann und seinem Team. Die Nacht war erfüllt von der Wärme des Raclettes, dem Duft des Fleisches vom heissen Stein und den Klängen der Livemusik, die zum Tanz einluden. Nach einem Abend voller Geselligkeit und Freude entschied sich Beni, nicht mit dem Schlitten, sondern mit der letzten Gondel ins Tal zu fahren. Um 22.00 Uhr bestieg er die Gondel, in der bereits Christel aus Köln zusammen mit Renate aus Stuttgart und Engelbert aus Lüdenscheid sassen. Trotz der nächtlichen Kälte entwickelte sich schnell eine warme Unterhaltung unter ihnen, und zwischen Christel und Beni sprang der Funke über. Spontan entschieden sie sich, den Abend in der lokalen Chämistuba ausklingen zu lassen. Was als zufällige Begegnung begann, verwandelte sich rasch in eine tiefere Verbindung. Die Chemie zwischen ihnen war unverkennbar, und so endete die Nacht mit Plänen, sich bald wiederzusehen. Tatsächlich reiste Beni bereits am folgenden Wochenende nach Köln, um Christel wiederzutreffen, und beide begannen ernsthaft darüber nachzudenken, wie ihre Beziehung weitergehen könnte. Übrigens, Christel und Beni haben zu Renate und Engelbert bis heute Kontakt, obwohl die beiden leider schon längere Zeit nicht mehr nach Saas-Fee kommen können.
Die Beziehung, die in der kühlen Bergluft von Saas-Fee ihren Anfang nahm, festigte sich im Laufe der Jahre durch regelmässige Besuche. Die Liebe zwischen Christel und Beni wurde wegen der räumlichen Distanz zwischen Zürich und Köln auf eine harte Probe gestellt. Ihre anfängliche Fernbeziehung dauerte immerhin 5 Jahre und 9 Monate und war zeitweise eine echte Herausforderung. Die Reise zwischen den beiden Städten, welche sechs Stunden mit der Bahn dauerte, wurde abwechselnd jedes zweite Wochenende unternommen. Die Konstanz ihrer Treffen, trotz der logistischen Herausforderungen, stärkte ihre Beziehung immens.
Christel und Beni feierten ihre Hochzeit im März 1999 in Saas-Fee, dem Ort, wo ihre Liebe während eines Winterurlaubs begann. Saas-Fee bildete die perfekte Kulisse für ihre Zeremonie, die im Musikzimmer von Herrn Kalbermatten, dem Standesbeamten, durchgeführt wurde und an der ihre engsten Freunde und Familie teilnahmen. Das anschliessende Essen fand in der Chämistuba statt, untermalt von der Musik des unvergessenen Joe. Nach der Hochzeit lebten Christel und Beni noch 21 Monate in einer Fernbeziehung, bevor Christel Ende Dezember 2000 zu Beni in die Schweiz zog, um dort ein neues Kapitel ihres Lebens zu beginnen, tief verwurzelt in den Erinnerungen an den Ort, der so entscheidend für ihr gemeinsames Glück war.
Saas-Fee hat für Christel und Beni eine ganz besondere Bedeutung – dort begann alles. Für das Paar verkörpert der Ort pure Emotion. Beni scherzt oft, dass er es niemals wagen würde, einen anderen Ort für die Winterferien vorzuschlagen, denn das würde zweifellos zu ernsthaften Diskussionen mit seiner Frau führen! Seine erste Begegnung mit Saas-Fee fällt in die zweite Hälfte der Achtzigerjahre, genauer gesagt war er im Januar 1988 anlässlich der Ski-Weltcup-Rennen dort. Christel hingegen besuchte Saas-Fee erstmals gegen Ende der Siebzigerjahre und hält bis heute einen Skipass von 1979 als Andenken.
Die Hannigbahn, an deren Anfangspunkt ihre Liebe begann, spielt eine zentrale Rolle in Christels und Benis Erinnerungen. Die Bahn, die kürzlich renoviert wurde, steht nicht nur für die Verbindung zu Saas-Fee, sondern auch für die emotionale Bindung, die das Paar zu diesem besonderen Ort hat. Auch wenn die legendären Hannig-Abende der Vergangenheit angehören, so bleibt die Fahrt zur Hannig ein wichtiger Moment der Reflexion und Erinnerung. Saas-Fee bedeutet für Christel und Beni mehr als nur Urlaub. Der Ort, an dem sie so viele besondere Momente geteilt haben, ist zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden. Dies zeigt sich besonders in der Art, wie sie den Ort mit Freundinnen, Freunden und Familie teilen und neue Besuchende einführen. Die ruhige, entspannte Atmosphäre, die wunderschöne Natur und die Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entfliehen, machen Saas-Fee und den Hannigberg zu einem unvergleichlichen Rückzugsort.
Im Laufe der Jahre hat Saas-Fee eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen, die sowohl die Infrastruktur als auch das Gemeinschaftsleben betrifft. Besonders hervorzuheben sind die Erinnerungen an bestimmte Orte, die für Christel und Beni eine besondere Bedeutung haben, wie die Gletscherabfahrt von der Britanniahütte, die nicht nur sportliche Herausforderungen bot, sondern auch den Rahmen für soziale Zusammenkünfte wie den jährlichen Frühlings-Apéro an der Mauer am Staffelwald. Diese Veranstaltung, die stets um 14.00 Uhr begann und bis zum Sonnenuntergang dauerte, ist ihnen in lebhafter Erinnerung geblieben. Heute geniessen sie den Waldweg Bodmen nach Saas-Almagell, welcher Ruhe und natürliche Schönheit bietet. Die physische und soziale Landschaft von Saas-Fee hat sich deutlich verändert. Die Modernisierung der Metro, des Alpin Express und des Feechatzlifts sowie der Ausbau der Beschneiungsanlagen und des grossen Parkhauses haben die Zugänglichkeit und das Erlebnis in Saas-Fee verbessert. Neben den infrastrukturellen Verbesserungen spielt Saas-Fee eine wichtige Rolle im Leben von Christel und Beni auch ausserhalb der Urlaubszeiten. Die vielfältigen menschlichen Begegnungen und die daraus resultierenden Freundschaften, die sie in Saas-Fee geknüpft haben, bereichern ihr Leben weit über die Ferienzeiten hinaus.
Heute, im Alter von über 70 Jahren, hat sich die Art und Weise, wie Christel und Beni ihre Winterferien in Saas-Fee verbringen, verändert. Zwei Wochen durchgehendes Skifahren sind nicht mehr ihr Hauptziel, da der Körper auch seine Pausen braucht. Stattdessen schätzen sie die ruhigeren Alternativen, die Saas-Fee zu bieten hat, besonders die Hannigbahn. Diese bietet eine willkommene Abwechslung zum Trubel des Skigebietes. An schönen Tagen ist das Hannig ein idealer Ort für eine Auszeit. Christel und Beni schätzen die Hannigbahn besonders, die abseits des Trubels liegt und ihnen eine ruhige Fahrt mit einer spektakulären Aussicht auf das Skigebiet, die umliegenden Gletscher und die Viertausender bietet. Die Bahn ist nicht nur ein idealer Startpunkt für Wanderungen und Bergtouren, sondern auch ein beliebter Ort für alle, die einfach die Sonne geniessen möchten. Mit den jüngsten Investitionen in die Bahn und des Restaurants auf Hannig fühlen sich Christel und Beni gut versorgt – sowohl kulinarisch als auch in Bezug auf die Erreichbarkeit dieser schönen Ecke von Saas-Fee. Sie sind dankbar dafür, dass solche Angebote auch im Alter zugänglich und komfortabel bleiben.
Mit der bevorstehenden Wiedereröffnung der Hannigbahn gewinnt die Geschichte von Christel und Beni neue Bedeutung. Sie verdeutlicht, wie ein besonderer Ort Menschen zusammenführen und ihr Leben prägen kann. Auch Jahre nach vielen Veränderungen in Saas-Fee, bleibt ihre in einer Gondel begonnene Liebe ein klares Beispiel für die starke Wirkung solcher Begegnungen. Ihre Erlebnisse beweisen, wie ein scheinbar einfacher Moment – eine Fahrt in einer Bergbahn – das Leben von Menschen tiefgreifend prägen und bereichern kann.