George Michaels «last christmas»
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe am Morgen des 26. Dezembers 2016: George Michael ist tot. Vier oder fünf Push-Meldungen auf meinem Handy teilen mir mit, dass der britische Popstar im Alter von 53 Jahren am 25. Dezember gestorben ist. Und obwohl die Medien schreiben, «die Polizei schliesst ‘verdächtige Umstände’ aus», ertappe ich mich beim Gedanken, ob der Tod des Mannes, der mit «Last Christmas» einen seiner grössten Hits gelandet hat, ausgerechnet an Weihnachten ein Zufall ist. Doch es ist nicht unsere Aufgabe darüber zu spekulieren wie und warum der Sänger, Songwriter und Musikproduzent aus dem Leben geschieden ist. Fakt ist: Einer der grössten Musikstars der 1980er und 1990er Jahre ist tot. Ein grosser Verlust.
Das sieht man auch den zahllosen Medienberichten an, die statt aufs vergangene Jahr jetzt auf das Leben von George Michael zurückblicken. Nachrufe werden am laufenden Band publiziert und man hat fast den Eindruck, die Presse sei froh darüber, das Loch zwischen Weihnachten und Neujahr stopfen zu können. Gut, es gibt auch viel über diesen George Michael zu erzählen: Ich habe heute zum Beispiel gelernt, dass er ursprünglich auf den Namen Georgios Kyriakos Panagiotou hört und sein Vater griechisch-zypriotischer Abstammung ist.
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mich nie gross mit George Michael beschäftigt. Er war jetzt auch nicht unbedingt der Musiker meiner Generation. Mit Jahrgang 1982 habe ich eigentlich nur sein 1996 veröffentlichtes Album «Older» wirklich wahrgenommen. Das war meine Teenie-Zeit und ich konnte Stunden vor dem TV verbringen und den Musiksender VIVA schauen. Auf George Michael habe ich allerdings eher nicht gewartet. Take That, Boyzone oder die Backstreet Boys waren damals eher die Objekte meiner Begierde – aber man kam halt auch um George Michael nicht rum. Und als absoluter Weihnachts-Fan gehörte (und gehört noch heute) «Last Christmas» zu den Pflichtliedern in der Weihnachtsplayliste.
Dennoch – irgendwie gehörte George Michael eben doch auch zu meiner Jugendzeit. Auch wenn ein Grossteil seiner Karriere vorher stattgefunden hat. Und darum schockieren mich solche Meldungen immer wieder. Die Stars meiner Jugend sterben weg. Das klingt makaber, ist aber so. Ich meine: Michael Jackson etwa, er gehörte zu meiner Jugendzeit wie Pickel und Pubertät. Oder Whitney Houston: zu ihrem «I will always love you» bewegten wir uns in der Schülerdisco steif wie ein Besen auf der Tanzfläche mit unserem Klassenschwarm.
Aber nicht nur die Musikstars, auch die Film- und Fernsehstars meiner Jugendzeit, etwa Robin Williams (Mrs Doubtfire, Flubber, Nachts im Museum), Peter Lustig (Sendung mit der Maus) oder Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer, weilen nicht mehr unter uns. Und auch wenn Bud Spencer und Terence Hill schon lange vor meiner Geburt Stars waren (Vier Fäuste für ein Halleluja, 1972), verbinde ich doch meine Kindheit mit ihnen. Wie oft habe ich die beiden mit meiner Mutter zusammen geschaut. Sie wegen den blauen Augen von Terence Hill, ich, weil ich die beiden einfach lustig fand.
Die Vergänglichkeit des Lebens wird einem in solchen Momenten sehr bewusst und ich nehme mir immer wieder von Neuem vor, die Zeit die ich habe mit meinen Freunden, meiner Familie aber auch mit mir selber, zu geniessen. Denn zu schnell kann es vorbei sein – und da bekomme ich keine Push-Meldung aufs Handy. Diese Nachricht trifft mich dann direkt im Herzen.
Monika Kessler
Das Video zum Hit «Last Christmas» wurde 1984 in Saas-Fee gedreht. Darum trauert das Gletscherdorf ganz besonders um diesen Ausnahmekünstler.
Sehr schön und treffend geschrieben.
Last Christmas forever in Switzerland!
Thank you Saas-Fee for the tribute and memories
his music transcended generations. he will be missed. using your ski resort is a testament to his sense of artistic music. saas fee came out so perfect in the music video „last christmas“. i hope you hold that song as a christmas tribute.