Donnschtig Jass Bühne

Donnschtig-Jass in Saas-Fee

Eigentlich ist Saas-Fee im Sommer ja ein geruhsamer Ort. Besucher kommen zum Wandern, um das Bergpanorama zu geniessen, um auf Sonnenterassen zu entspannen, um sich auf Gletscherpisten von den schwül-heissen Sommertagen in den Städten abzukühlen.

Und dann kam der Donnschtig-Jass.

Donnschtig-Jass Aufbau in Saas-FeeAm Montag spürte man nur einige kleine Bewegungen auf dem Postrondell am Dorfeingang. Dann ging es Schlag auf Schlag: Mit 40 Mann kam das Schweizer Fernsehen und baute Bühnen, Lichttürme und Ton-Anlagen auf. So manch ein ankommender Gast schaute verwundert auf das emsige Treiben auf dem sonst so gemütlichen Rondell.

Und gestern kam er dann  – der 19. Juli, der Sendungstag. Das Rondell war bestuhlt und bebankt, beblumt, vertont, verkabelt, bebildschirmt und vor allem bevölkert. Denn das Schweizer Fernsehen ist nicht nur mit Moderator Roman Kilchsperger angereist, sondern auch mit „VolksRocknRolla“ Andreas Gabalier. So wurden bereits mittags ganze Festbankgarnituren von Enthusiasten und Schwärmer reserviert – gerade jene vor der Showbühne natürlich. Um 13 Uhr begannen die Proben. Roman Kilchsperger düste über den Platz, Regieanweisungen dröhnten über die Lautsprecher, Kamerapositionen wurden ausgekekst, Kameras sausten umher.

Roman Kilchsberger und Andreas Gabalier auf SendungUm 15:20 Uhr kam er dann zur Probe, der Gabalier. Tosender Applaus, glückliche Zurufe, gellende Pfiffe rauschten über den Platz. Der Österreicher war gutgelaunt, erzählt von seiner Anreise und wie schön‘s doch in seiner geliebten Schweiz sei. Er probte sein Lied, scherzte mit dem Publikum und den um ihn herum wedelnden Leuten vom Schweizer Fernsehen und versuchte sich am Willkommenslied für Saas-Fee. Dann verabschiedete er sich und fragte, ob wohl noch ein junges Fräulein zum Nachmittagsschläfchen ins Hotel kommen wolle. Die Menge johlte.

Um 16 Uhr ging es mit den Hauptproben weiter – doch Petrus hat es nicht gut gemeint mit dem Donnschtig-Jass-Publikum. Regnen liess er es, mal sanft, mal ordentlich. Die Menge verwandelte sich in einen bunten Regenschirmstrauss, aber wenige liessen sich den Spass verderben.

Um 20:05 Uhr wurde es ernst: die Live-Aufnahmen begannen, das Postrondell war in Scheinwerfer und Showfieber getaucht. Manchmal schien es, als würde das Publikum die Sendung fast atemlos verfolgen. Aber um 21:20 Uhr, als Gabalier seine Show abzog, verwandelte sich das Rondell zum brodelnden Kessel. Trotz Regieanweisungen stand alles, tanzte und sang. Nach Sendungsende sang Gabalier a cappella seinen grössten Hit Hulapalu und verteilte Autogrammkarten. Ein Menschenknäuel bildete sich um ihn, immer grösser wurde er.

Z'Hansrüedi live am Donnschtig-Jass

Bis Gabalier von der Ortspolizei aus der Menge gezerrt und zum Hotel geleitet wurde.

Urplötzlich war der Spuk vorbei.

Zwar wurde auf dem Rondell noch eifrig mit Z’Hansrüedi weiter gefeiert. Aber mit Gabaliers Scheinwerferlicht wurde auch das Fieber ausgeknipst.

Saas-Fee – so viel Aufregung bist du im Sommer nicht gewohnt. Aber schön war es. Geprickelt hat es. Glänzende Augen überall.

Vielen Dank, Donnschtig-Jass! Das Dorf stand Kopf, die Magie hallt nach.

 

Bilder: Saastal Tourismus AG

 

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