Gute Nachrichten sind kaum gefragt
Ich kann die Journalisten verstehen. Sie müssen Spannendes abliefern, damit die Leserquote steigt. Dass im Skigebiet auf Mittelallalin im Saastal 3 Meter Neuschnee liegen und die Pisten mehr als perfekt sind, ist doch keiner Nachricht wert. Aber dass ein Investor allenfalls nicht über jeden Zweifel erhaben sei und vielleicht eigene Interessen habe, sehr wohl. Oder wenn ein Verwaltungsrat zurücktritt, ein Gemeindepräsident überall das Sagen habe, da hat es Raum für Verschwörungstheorien und abstruse Geschichten.
Nein, im Saastal ist nicht alles perfekt. Da gibt es auch unglaubliche Geschehnisse. Inkompetente Besserwisser in verschiedenen Gremien. Überforderte Gastgeber. Schwierige Situationen bei Bergbahnen. Aber das sind Dinge, die verbessert werden können. Baustellen, wo man auch dran ist.
Bloss, das Eigentliche müsste trotzdem erwähnt werden. Die Skipisten sind in einem Top-Zustand. Die Schneeverhältnisse ein Traum. Die Bergbahnen sind in Betrieb. Sonne, Panorama, Viertausender, Gletscher, Gastgeber sind einzigartig. Bereit, ihren Gästen unvergesslichen Urlaub zu bereiten. Vielleicht können Journalisten damit aber keine Story kreieren welche die Leserzahl steigert.
Für Gäste ist es aber einfach cool. Gut. Schön. Konzentrieren wir uns doch auf Gutes. Konstruktives. Schönes. Sich aufgeilen an allfälligen Missständen ist primitiv. Sich konstruktiv engagieren für die Gesellschaft ist hingegen edel.
„Sprich nie Böses von einem Menschen, wenn du es nicht gewiss weisst! Und wenn du es gewiss weisst, so frage dich: Warum erzähle ich es?“
Johann Kaspar Lavater