Ihr seid doch das ganze Jahr im Urlaub!
Das Saastal kennt Mai-Ferien. Viele Betriebe haben geschlossen. Es ist Zwischensaison. Sogar die Schule hat Ferien. Es ist Urlaubszeit für die Einheimischen. Tage, um sich zu erholen. Zwei Wochen, die der Familie gehören. Wo manche von ihnen deshalb in Urlaub fahren.
Immer wieder höre ich den Einwand: „Aber ihr lebt doch das ganze Jahr schon im Ferienparadies! Viel Sonne, feinstaubfreie Luft, grossartige Natur und eine einzigartige Berg- und Gletscherwelt: Ihr habt das ganze Jahr über Ferien!“
Eigentlich stimmt es: Wegen der Sonne, der Natur und der gesunden Luft bräuchte kein Saaser zu verreisen. Und doch, die Notwendigkeit von Erholung ist auch im Saastal unbestritten. Es gilt, sich von der strengen Wintersaison zu erholen und sich für den Sommer neu motivieren zu lassen.
Wissenschaftler der Universität Wien kommen allerdings zum ernüchternden Schluss, dass die Wirkung eines Urlaubes nach zwei drei Wochen wieder verpufft sei. Professor Gerhard Plasche rät deshalb, besser mehrmals im Jahr kürzere Pausen einzulegen. Denn schon nach den ersten drei Tagen eines Urlaubes verbessern sich Schlaf und Stimmung erheblich. Und nach einer Woche sei das Hochgefühl erreicht.
Verena Hahn von der Universität Mainz meint sogar, dass man dazu nicht zu verreisen brauche. Wer fähig ist genüsslich ein Buch zu lesen oder alles andere vergessend seinem Hobby zu frönen, der kann auch zuhause bleiben. Vor allem wenn er an einem Ort wohnt, wo Sonne, Luft und Natur so einzigartig sind wie im Saastal, muss ich da ergänzen. Doch auch Frau Hahn muss eingestehen, dass es mit einem Tapetenwechsel besser gelingt, den Kopf frei zu bekommen.
Erstaunt hat mich noch ein weiteres Resultat der Wissenschaftler. Sie kamen nämlich zum Schluss, dass es unwichtig sei für die Erholung, ob ich den Urlaub aktiv oder passiv verbringe. Wichtig sei nur, dass man das tut wozu man Lust hat. In diesem Sinne wünsche ich gute Maiferien.
Wie lange soll der Urlaub dauern? So lange, dass der Chef Sie vermisst, aber nicht so lange, bis er entdeckt, dass er auch ohne Sie recht gut auskommen kann.
Aus der Schweiz