Eine Liga für sich: Frederik Kalbermatten
Als einer der besten Snowboarder der Welt jagte er stets den perfekten Sprung. Noch immer ist Frederik Kalbermatten auf der Suche nach dem makellosen Shot – heute hinter der Linse. Jahre liegen dazwischen, das Streben nach Perfektion ist geblieben.
13 Jahre lang war er Mitglied des Global Team von Burton – gewissermassen die Aristokratie der Snowboardszene. Er ist Big-Air-Gewinner, nicht nur ein- sondern zweimal hat er es in die Top 10 der «Snowboarders of the Year» des amerikanischen «Snowboarder Magazine» geschafft, ein für Schweizer praktisch unerreichter Ritterschlag. Auch an der Olympiade nahm er teil, 2006 startete er in der Half Pipe in Turin. Kurz: Frederik Kalbermatten war lange einer der besten Snowboarder der Welt und gilt als ein legendärer Fahrer der Szene. Geboren und aufgewachsen ist er in Saas-Fee.
Kreative Freiheit im Pulver
Aber Ranglisten und Medaillen interessieren Frederik wenig. Für ihn bedeutet Snowboarden in erster Linie Freiheit und Kreativität – obschon er als Snowboarder für Ehrgeiz und Genauigkeit bekannt war. «Wenn ich auf dem Brett stehe, sind alle Sorgen wie weggeblasen. Wenn ich durch Pulverschnee gleite, kann ich alles nehmen, wie es kommt. Ich kann spontan sein, kreativ sein, frei sein.» Dies umreisst das Oxymoron Frederik Kalbermatten: Entspannter Freigeist und zugleich Perfektionist. So hat er die Szene beherrscht; mit individuellem Style, graziler Eleganz und sorgfältiger Präzision.
«Wenn ich auf dem Brett stehe, sind alle Sorgen wie weggeblasen. Wenn ich durch Pulverschnee gleite, kann ich alles nehmen, wie es kommt. Ich kann spontan sein, kreativ sein, frei sein.»
Der lange Weg
Perfektionist ist er auch heute, als Fotograf. Wie beim Snowboarden macht Frederik keine halben Sachen – seine Bilder fangen die Schönheit der Natur ein, wie er sie erlebt: einzigartig, wild, unfassbar. Profi will er sich dennoch nicht nennen – einen langen Weg habe er noch vor sich, meint er bescheiden. «Bei der Fotografie ist es genau umgekehrt als beim Snowboarden. Während beim Sport die Jugend zählt, braucht es bei der Fotografie Erfahrung, um zu gedeihen. Ich bin mit 39 Jahren ein junger Fotograf – ich habe noch viel zu lernen», sagt Frederik.
Abgeschieden und doch so nah
Auf seinen Reisen rund um die Welt als Snowboarder und DJ hat er festgestellt, wie sehr er seine Heimat Saas-Fee liebt. Nirgendwo sonst lebe man in einem lebendigen Dorf mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation und sei gleichzeitig so tief in den Bergen, die Natur zum Greifen nahe, sagt er. Am Abend in der Bar, am nächsten Tag in der Abgeschiedenheit – im Saastal ist es möglich. «Wenn ich allein auf dem Gipfel eines Berges stehe, erlebe ich Ruhe, überwältigende Schönheit und Freiheit. Wo sonst gibt es das? Drei Stunden entfernt von der grössten Stadt des Landes?», summiert das Saaser Ausnahmetalent.