Portjengrat und Dri Horlini

Hinter der Almagellerhütte verbergen sich zwei der bestgehüteten Geheimnisse des Saastals: der Portjengrat und die Dri Horlini. Das Gebiet belohnt Bergsteigerinnen und Bergsteiger sowie Sportkletterinnen und Sportkletterer gleichermassen mit atemberaubenden Aussichten.

Die Reise beginnt mit einer Fahrt im Sessellift hinauf nach Furggstalden. Hier nimmt man den Erlebnisweg in Angriff, der bereits ein Abenteuer für sich ist, denn er führt über mehrere gesicherte Felspassagen und Hängebrücken. Der Erlebnisweg lässt sich auch überspringen, indem Sie in Saas-Almagell starten und den Pfad nehmen, der an den Erlebnisweg anschliesst.

Weiter geht es auf einem breiten und gut ausgetretenen Weg, vorbei an der Almagelleralp und weiter zur Almagellerhütte. Von Furggstalden aus sind es etwa drei Stunden bis zur Hütte, was die Unterkunft zu einer idealen Zwischenstation in Vorbereitung auf andere Ziele macht. Dabei lädt die Almagellerhütte durchaus zum Verweilen ein. In der Nähe gibt es nicht nur eine natürliche Quelle, welche die Hütte mit frischem Wasser versorgt, sondern auch leichte Wanderwege und spannende Felsen, auf denen sich die Kinder austoben können. Die Almagellerhütte hält ausserdem ein fantastisches Panorama für einen bereit, besonders im späten Licht der Sommermonate.

Gleich hinter der Hütte wartet das Abenteuer der Dri Horlini, eine Mehrseillängen-Sportkletterwand mit verschiedenen Routen. Die Wand erlaubt es einem, zügig an Höhe zu gewinnen, und die Aussicht wird mit jedem Höhenmeter schöner. Eine Möglichkeit ist, hochzuklettern und sich wieder abzuseilen, um ein klassisches Sportkletterabenteuer zu erleben. Man kann den Tag aber auch zum Bergsteigen nutzen und die Dri Horlini überqueren. Es ist nicht allzu schwierig, zu dieser Kletterwand zu gelangen. Da der Weg zur Hütte jedoch drei Stunden Vorlauf in Anspruch nimmt, empfiehlt es sich, erst in der Hütte zu übernachten, um frisch und ausgeruht direkt zum Klettern aufzubrechen.

Ein weiteres Ziel, das sich von der Almagellerhütte aus erreichen lässt, ist der Portjengrat. Dieses Bergsteigerabenteuer führt über einen scharfen Grat, der entlang der schweizerisch-italienischen Grenze verläuft. Die Route ist zwar ziemlich exponiert und stellenweise technisch anspruchsvoll, aber die Felsen liegen griffig in der Hand. Der Grat ist herausfordernd, doch er macht richtig Spass und bietet ein herrliches Panorama auf allen Seiten. An klaren Tagen reicht der Blick bis zu den Gipfeln Graubündens und öffnet sich sogar bis nach Italien. 

Der Gipfel des Portjengrat belohnt mit einer unvergleichlichen Aussicht. Hier zeigen sich alle Viertausender, die das Saastal umrahmen. 18 Gipfel sind hier zu sehen, angefangen bei der Dufourspitze (Monte Rosa) über das Allalinhorn, das Rimpfischhorn, die Mischabelkette bis hin zum Nadelhorn und noch darüber hinaus. Mit diesem majestätischen Anblick im Gepäck ist der Abstieg zur Hütte und die Begrüssung durch das freundliche Personal nur noch eine Frage der Zeit. Die Hütte ist ein wunderbarer Ort für ein abendliches Bier, um auf den befriedeten Geist und die müden Glieder anzustossen.